31.03.
Der Pehitawa-Track. Der wurde nicht zu unserem Freund.
Am Anfang war er nur steil und ging durch den Stadtpark/-wald von Te Kuiti. Aber dann hieß es: Quer durch das Farmland über eine Hügelkette zu stolpern, immer rauf und runter, bestehend aus zertrampelten Kuhweiden mit einem Tempo, das mit einer Schnecke mithalten konnte. Dirk fluchte mal wieder wie lange nicht mehr. Später ging es durch den Busch, auch Unterholz genannt, nicht minder anstrengend. Und als man uns mit einem Schild bezüglich eines Ausstiegs aus dem Trail auf eine Straße lockte, verfransten wir uns erst so richtig im Gestrüpp. Irgendwann fanden wir aber die Straße und ab dann ging es fast mühelos weiter bis nach Waitomo zum Campingplatz. Und dort entspannten wir erst einmal so richtig auf der Wiese in der Nachmitagssonne. Später wollten wir schön essen gehen. Doch wir hatten mal wieder vergessen, dass hier bezüglich geöffneter Restaurants schon 18:00 die Bürgersteige hochgeklappt werden. So mussten wir uns mit unserem Kartoffelbrei begnügen. Dabei hatten wir uns so sehr auf Pizza gefreut.
PS: an diesem Tag trafen wir wahrscheinlich den letzten Southbounder der Saison, der allerdings schon in Te Kuiti aufhören wollte…
01.04.
Den Weg als Trail zu bezeichnen, war ein echter Aprilscherz. Die ersten 10 und die letzten 2 km gingen aber noch. Dazwischen mussten wir uns entlang eines Zauns immer bergauf und bergab durch kratziges und stacheliges Unterholz schlagen – zum Hohn ging auf der anderen Zaunseite ein Fahrweg lang. Aber mit Schildern wurde vor Verlassen des Trails gewarnt: alles privat propery – privates Farmland.
Landschaftlich gab es nichts zu meckern, wellig-hügelig ging es durchs Limestone-Land mit weiten Ausblicken bei wunderschönem Sonnenschein. Mit den letzten Sonnenstrahlen bauten wir unser Zelt auf und in der Ferne konnten wir das Meer glitzern sehen.
02./03.04.
Da wir früh nur noch Wasser für je einen Kaffee hatten, stiefelten wir ohne Frühstück los – ich mit meinem Müslitopf in der Hand. Nach ca 3 km endlich hörten wir es plätschern und wir konnten uns die Morgenmahlzeit schmecken lassen.
Weiter ging es entspannt durch den Wald bis zu einem sehr ruhigen Highway, dem wir ca. 2 km folgten, um dann entlang eines Fahrweges bis zum Pirongia-Forest zu marschieren. Unterwegs sahen wir wiederholt große rundliche Felsbrocken auf den Farmwiesen verteilt, als hätte ein Riese mit Bonbons geworfen. So ähnlich war es wohl auch. Wo jetzt der Lake Taupo liegt, spuckte vor ca. 1 Mio Jahren der Supervulkan Mangakino Lava und Gesteinsmaterial ins weit entfernte Umland – bis 60 km, bevor sein Krater implodierte und zum Taupokratersee wurde.
Ab dem Carpark am Fuße des Pirongiamassivs ging es dann steil bergauf wieder mal über Wurzeln und durch Schlammlöcher bis zur Pahautea-Hut. Da hatte der Trail wieder die klassische TA-Qualität, die uns zum wiederholten Mal zum Fluchen verleitete. Dafür war ab dem ersten größeren Gipfel bis zur Hut (1 km) der Weg komplett mit Holzstegen ausgebaut. So ein Luxus!
Die Hut präsentierte sich als eine der besten, in denen wir je übernachtet haben und der Ausblick – einfach grandios. Der Himmel verfärbte sich gerade im Abendrot, als wir unser Abendbrot kochten. Herrlich, herrlich! Leider hatte Dirk heute nach knapp 2000 km seine geliebte (etwas muffelnde und deutlich zerfledderte) Isomatte irgendwann verloren. Zum Glück gab es weiche Matratzen in der Pahautea-Hut.
Der Abstieg am nächsten Morgen war wesentlich einfacher, da der Weg deutlich trockener wurde. Doch zuvor erklommen wir noch den höchsten Gipfel mit seinen 950 m und erhielten einen atemberaubend schönen Panoramablick über das gesamte Bergmassiv und die noch im Neben liegenden Täler.
Unter 1000 m spricht man hier nur von Hills, erst drüber von Mountains.
Leider ging es nach dem Abstieg nur noch auf Straßen weiter, ohne, dass wir eine Mitfahrgelegenheit nach Whatawhata erhielten. So übernachteten wir recht preiswert bei einer Farmerfamilie, bei denen wir unser Zelt im Garten aufstellen und warm duschen durften sowie free WiFi hatten und wo es am Morgen ein Frühstück mit sehr gutem Kaffee und wieder interessante Lebensgeschichten zu hören gab.
04.04.
Shopping-Tag!
Wir sind in Hamilton angekommen (den einen Teil zu Fuß, den anderen getrampt) und haben als erstes für Dirk eine neue Isomatte erstanden und ich gönnte mir zwei Ultralight Drybags. Später gab es Pizza und wir teilten uns 1 kg Salted-Caramel-Icecream zum Nachtisch. Und anschließend spazierten wir entspannt zu unseren ersten Trail-Angels; Jo und Darryl (das sind Leute, die einen kostenlos über Nacht aufnehmen und auch oft noch bewirten und das aus purer Freundlichkeit Wanderern gegenüber).
Und wir landeten heute sogar in einem luxuriösen und sehr geschmackvollen Anwesen mit einer schmusebedürftigen Katze und zwei nicht minder um Aufmerksamkeit heischenden sehr lieben Hunden. Wir durften auch unsere Wäsche waschen (was in Dirk’s Fall auch bitter nötig war – aus dem Grunde durfte er sich mir beim Wandern gestern auch nur auf 10 m nähern.) und gleich gibt es zum Lunch lecker Gekochtes.
Übrigens die Katze hier sabbert auch beim Streicheln.
Hallo ihr zwei
Heute endlich mal wieder geschaut, was ihr so treibt.
Weil Rentner haben ja niemals Zeit.
Und mein Spiel darf ich auch nicht vernachlässigen.
Alles sehr beeindruckend, wie eure ganze „Wanderung “ bisher.
Habt ihr denn nun schonmal Kiwis gesehen oder Maoris?
Das würde mich ja mal interessieren.
Seid ❤ lichst gegrüßt aus unserem ebenso idyllischen Hellborn