29.02.
Wir sind auf dem Queen-Charlotte-Trail, dem letzten Stück für uns auf der Südinsel. Der Weg schlängelt sich immer entlang des Fjords und hält sich im Schatten der Baumfarne. Er läuft sich wie ein Sonntagsspaziergang, was mal wieder total ungewohnt war.
Nun sind wir hier auf dem Mistletoe-Bay-Campingplatz. Unser Zelt wurde schon von einem sehr neugierigen Wekahuhn inspiziert. Es prüfte einmal ringsum die Zeltleinen auf Straffheit. Aber eigentlich war es auf der Suche nach unserem Essen. Außer solchen putzigen Laufvögeln soll es hier gleich drei weitere Highlights geben, zum einen rotblühende Misteln, dann große Glühwürmchen und in der Bucht bei Dunkelheit Bioluminiszenz. Mal sehen, was wir davon mitbekommen.
01.03.
Tatsächlich war im Dunkeln das Leuchten im Wasser bei Bewegung durch Fische zu sehen. Aber gebadet haben wir nicht…
Am Morgen begrüßten uns wieder ein paar Wekahühner, auch später auf der Wanderung begegneten wir immer wieder den lustigen Laufvögeln.
Der Weg ließ uns heute doch noch einmal einige Höhenmeter schwitzend bei ordentlicher Sommerhitze erklimmen, dafür hatten wir grandiose Aussichten von oben auf die Fjord-Arme mit ihrer türkisblauen Farbe. Leider ohne Bademöglichkeiten unterwegs.
Unterwegs lärmten von allen Seiten zikadenähnliche Insekten in einer Lautstärke, die fast schon weh tat. Dabei scheinen sie dann auch noch mit den Beinen auf die Blätter zu trommeln, was dann wiederum fast so wie das Wanderstockklacken klingt. Liebestoll wie sie waren, fielen sie wie betrunken hilflos von den Bäumen vor unsere Füßem, wo sie koordinativ nichts mehr auf die Reihe brachten.
Der Queen-Charlotte-Trail ist noch einmal traumhafter Abschluss und eine Belohnung nach den TA-Strapazen und Klettertouren in den Bergen. Wir zelteten abends mit Blick auf die Bay-of-many-coves.
02.03.
Der Morgen begrüßte uns mit einem tiefen Rot über unserer Bucht, was ein Vorbote des Regens sein sollte, der in der folgenden Nacht dann auch kam. Aber tagsüber hielt sich das Wetter noch.
Wir schafften heute 30 km auf einem herrlich einfachen Weg um jede kleine malerische Fjordbucht herum bis zur Schoolhousebay. Fast direkt unten am Wasser schlugen wir unser Zelt auf, wo wir sofort von frechen Wekas belagert wurden, die nur auf eine Gelegenheit warteten, etwas wegzuschleppen. Ein Huhn pirschte sich dabei immer von vorn an, um den dummen Menschen abzulenken, während sich das andere flux von hinten heranschlich und den nächst besten Beutel ins Dickicht zerrte. Zum Glück sind auch wir etwas lernfähig und verstauten alles wekasicher im Zelt.
03.03.
Abschied von der Südinsel.
Kaum zu fassen, dass wir heute früh schon zum nördlichsten Punkt des Queen-Charlotte-Track und damit des TA auf der Südinsel gelangt sind!
In Ship-Cove, die Bucht, in der James Cook fünf Mal angelegt hatte, legten wir ab. Für die letzten Eindrücke im üppigen Farnwald öffneten wir noch einmal alle Sinne, denn auf der Nordinsel wird es anfangs viel Straßen-/ Ortschaften- und Strandabschnitte geben. Der Trail der Südinsel hat uns sehr sehr oft an unsere Grenzen gebracht (und nicht zuletzt auch zu Grenzverschiebungen geführt), wir haben ihn oft genug verflucht, aber die Naturkulissen waren unvergleichlich schön. Vermissen werden wir auch das fröhliche Vogelkonzert, das uns meistens früh weckte oder im Wald begleitete, samt der neugierigen kleinen Piepser.
Von Ship-Cove ging es mit dem Wassertaxi nach Picton, wo wir etwas sehr spontan noch während unseres Mittagsmampfens entschieden, gleich zur 14:00 Uhr – Fähre zu flitzen, ob da noch 2 Plätze frei sind? Und so war es! Wir checkten als die letzten beiden Passagiere ein und los ging es! Bye, Bye, liebe Südinsel – see you! 😢
In Picton verabschiedeten wir uns auch von unseren beiden Mitwanderern der letzten 3 Tage, einem Pärchen aus den Staaten, für die das heute der absolute Endpunkt ihrer Reise darstellte.