17. / 18.05
Mit dem Bus ging es nach zweimaligem Umsteigen bis nach Auckland-City. Weil wir im Bus kein Ticket kaufen konnten und keine Bus-Card hatten (wie alle Kiwis), durften wir aus Kulanz der Busfahrer kostenlos mitfahren.
Ab Auckland nahmen wir den Zug Richtung Süden bis Puhinui und von dort trampten wir weiter nach Hamilton. Ich teilte mir die Rückbank mit 2 Autoreifen und Dirks Kraxe und im Hänger lagerten mein Rucksack und weitere Reifen, da unser Fahrer gerne Autorennen fuhr. Unterwegs an der Selbstbedienungstankstelle war plötzlich aller Diesel alle, weshalb wir und mindestens 30 weitere Fahrzeuge auf dem Trockenen saßen, bis nach ca 15 min ein Tank-Truck zum Nachfüllen kam. In Hamilton setzte uns unser Fahrer dann sogar direkt vor dem Holiday-Camp ab.
Nach einer frostigen Nacht im Zelt wärmte uns die Morgensonne, während wir zum Highway 1 marschierten, nur langsam auf. Da der Verkehr auch auf dem Highway innerorts entschleunigt wird, hatten wir gute Chancen, nach Rotorua mitgenommen zu werden. Mit etwas Geduld und zwei Zwischenstopps (einmal in Tirau mit gutem Kaffee und leckerem Gebäck und einmal an einer blöden Straßenkreuzung) landeten wir endlich in Rotorua, der nach Schwefel stinkenden und aus allen Löchern dampfenden Stadt.
Unser letztes Auto mit zwei Maoris hatte extra für uns einen riesigen Umweg gemacht. So ein Glück mal wieder und so nette Leute, unglaublich… Bei der Fahrt in die Stadt, die sich entlang des gleichnamigen Sees erstreckt, qualmte und dampfte es ringsum.
Nach unserer Ankunft unternahmen wir am Nachmittag einen Ausflug zum See, von dem ordentliche Wasserdampfmengen aus blubbernden Löchern aufstiegen. Doch um erst einmal dorthin zu gelangen, mussten wir eine ewig lang erscheinende und langweilige Straße entlang gehen und auch zum nächstgelegenen Supermarkt hatten wir einen kilometerlangen Weg. Mann, war das öde. Aber zur Belohnung hüpften wir abends in den HotPool unseres Campingplatzes. Vier Stück gab es insgesamt zur Auswahl mit unterschiedlichen Temperaturen. Wegen der frostigen Außenluft bevorzugten wir natürlich in den heißesten Pool.
19.05.
Heute drehten wir erst eine Runde durch den Redwood oberhalb der Stadt und spazierten dann auf dem Geotgermal-Trail (Eintritt 35NzDollar) durch das historisches Maori-Dorf Te Whakarewarewe, entlang heißer grünblauer Quellseen und sprudelder Schlammtümpel zum Aussichtspunkt mit Blick hinüber zum Geysir.
Hier warteten wir fast eine geschlagene Stunde auf den Ausbruch des Pohutu, der der größte der südlichen Hemisphäre sein soll. Circa 20 min sprudelte er dann mit unterschiedlich hohen Fontainen, die aber gleich wieder von dicken Dampfschwaden verschluckt wurden. Wir gaben unser bestes um alles mit Bild und Film einzufangen. (Die andere, direktere Variante den Geysir zu beobachten – von TePuia, einem anderen Maori-Zentrum aus- hätte uns der Eintritt 95NzDollar gekostet, das erschien uns ein bisschen viel). Bei soviel schwefelbeladenem Dampf brannten uns die Augen wie nach einem Berg Zwiebelschneiden. Und abends genossen wir wieder unseren heißen Pool. Während wir von Dampfschwaden eingehüllt wurden, beobachteten wir den klaren Sternenhimmel über uns und sinnierten mehr oder weniger tief über dies und das.